Verfassungsfeindlicher Extremismus, in all seinen ideologisch oder fundamentalistisch-religiös geprägten Ausprägungen, verändert regelmäßig sein oft freundlich wirkendes Antlitz wie ein Chamäleon. Dies geschieht beispielsweise, um extremistische Narrative, die in fundamentalem Widerspruch zu unseren demokratisch-liberalen Grundwerten stehen, als harmlos darzustellen und sie propagandistisch auszunutzen, d. h. politisch zu instrumentalisieren. Durch die Verbreitung extremistischer Botschaften wird die Radikalisierung anfälliger Personen oder Gruppen gefördert oder es wird versucht, bereits Radikalisierte zu politisch motivierter Gewalt zu incitieren.
Ebenso entwickelt sich der transnationale Terrorismus, als gewaltsame Ausprägung des Extremismus, kontinuierlich weiter – sowohl strukturell, taktisch als auch phänomenologisch. Schwerpunkte, etwa hinsichtlich ideologischer Grundlagen, Handlungsweisen und taktischer Ressourcen, aber auch der Strategien von Extremisten, verschieben sich unvorhersehbar. Wesentliche systemische Trends wie eine zunehmende Transnationalisierung, eine verstärkte Virtualisierung, taktische Hybridisierung und die bewusste Hinwendung zu neuen Mitteln und Wirkungsorten erfordern eine theoretische Erfassung sowie ein kontinuierliches wissenschaftliches Monitoring, um antizipatorische und operative Gegenmaßnahmen sowohl adaptiv als auch strategisch auszurichten.