Warum der Täter, der von einem Hotelzimmer aus in eine Menschenmenge geschossen hatte, kein "Lone Wolf" ist
Der Standard 5.10.2017 (LINK)
War die brutale Gewalttat in Las Vegas, bei der mindestens 59 Menschen getötet und etwa 500 verletzt wurden und die mit Sicherheit als ein heimtückischer Massenmord zu qualifizieren ist, ein Terroranschlag oder ein Amoklauf? Nach derzeitigem Ermittlungsstand spricht vieles für einen ruchlosen Amok im Ego-Shooter-Stil, obwohl der sogenannte Islamische Staat schneller als gewöhnlich die Massentötung reflexartig für sich reklamiert hat. Nach ersten Angaben des FBI bestehen jedoch keine zwingenden Hinweise auf Verbindungen zu jihadistischen Terrorgruppen. Auch das Täterprofil – Stephen Paddock, ein 64-jähriger pensionierter Buchhalter aus Mesquite, der bislang nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraten war – passt auf den ersten Blick so gar nicht in gängige Kategorisierungen islamistischer Attentäter. Mit seinen 64 Jahren wohl zu alt für einen islamistischen Terroristen, spricht auch die Selbsttötung gegen die sonst einschlägig üblichen Vorgehensweisen.